In einer Jurte zu leben wird für immer mehr Menschen interessant. Man ist geschützt, aber doch in freier Natur und trotz wenig Wohnfläche nicht so eingeengt wie in einer Wohnung. Eine Jurte selber zu bauen ist also eine gar nicht so ungewöhnliche Idee.
Was man für einen Jurtenbau benötigt
- Wandsegmente aus Scherengitter
- eine Türe mit Rahmen.
- eine Krone (wie ein Wagenrad, nur gebogen: Hier werden die Dachstangen befestigt)
- zwei Pfosten, auf denen die Krone aufliegt.
- Dachstangen
- Einen Holzboden, wenn die Jurte länger am selben Platz steht, es sehr kalt ist oder viel regnet;
- Stoff für das Dach und die Wände, am besten aus imprägnierter Baumwolle.
- Abdeckung für die Krone mit 4 langen Seilen zum Abspannen.
- Wasserdichte Zwischenlage
- Gurte und Seile zum Zusammenbinden der Teile
- Zeltheringe
- Vorhänge für die Innenseite
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Eine knappe Anleitung für den Eigenbau
Für Jurten, die längere Zeit am selben Platz stehen sollen, wird ein Holzboden angefertigt, der natürlich waagrecht ausgerichtet sein muss. Anschließend können schon die großen Möbel auf die Fläche gestellt werden, weil sie später nicht mehr gut durch die relativ kleine Türe passen werden.
Nun wird die Krone mit den Stehern verbunden und auf den Jurtenboden gelegt.
Das Scherengitter und die Türe werden aufgestellt und miteinander verbunden. Die Türe soll nach Süden gerichtet sein.
Unten und oben werden die Wandteile – ausgehend vom Türrahmen – mit einem Gurt zusammengehalten. Der obereGurt wird etwas enger angezogen als der untere. Das gibt der Jurte die typische, etwas gedrungene, Form.
Nun hält eine Person die Krone fest, während der oder die Helfer die Dachstangen befestigen. Begonnen wird immer einander gegenüber, bis die Krone gut verstrebt ist. Dann kann in beliebiger Reihenfolge fertig gemacht werden. Wenn die Jurte einen Rauchfang hat, wird er durch das Loch in der Krone durchgesteckt.
Nun wird der Stoff für die Wände befestigt. Anschließend folgt das Dach, das mit langen Seilen hinaufgezogen wird. Wenn die Jurte keinen Rauchfang hat, wird noch ein kleineres Stück Stoff über die obere Dachöffnung gezogen. Nun werden alle Teile mit Seilen miteinander verbunden.
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Video: Zeltwelt | Jurten-Aufbauanleitung
Wenig Lebensraum, aber perfekt für Fans von Minimalismus
In einer Jurte zu leben muss man wirklich wollen. Das Gefühl der Freiheit ist manchen Menschen Grund genug dafür, etliche Unbequemlichkeiten auf sich zu nehmen. Ob und wie die Jurte beheizt werden soll, muss gründlich überlegt werden. Empfohlen werden Holzvergaser. Eine große Frage ist jene nach der Aufstellerlaubnis.
Nicht überall darf man einfach eine Jurte selber bauen. Am leichtesten ist es, die Errichtung einer Jurte für Erntehelfer zu beantragen. Am besten fragt man beim zuständigen Bauamt nach. Mit ein paar Helfern ist es gut möglich die neue Jurte in wenigen Stunden aufzustellen. Das Material ist leicht im Baumarkt zu beschaffen.
Der Weisheit letzter Schluss
Das Aufstellen einer Jubrte ist wirklich kein Problem, wenn ein paar Leute zusammenhelfen. Das Leben in einer Jurte muss man allerdings mögen. Wer in einer Jurte lebt, muss auf vieles verzichten, bekommt aber so viel zurück. Zum Probieren würde sich ein Sommer in der Jurte anbieten – man muss ja nicht unbedingt gleich zu Beginn morgens bei Minusgraden munter werden!
Titelbild: ©iStock – DGLimages
Klaus Peters
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