Ob zu einem guten Essen oder um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, die Biernation Deutschland mutiert zu Weinliebhabern. Umfragen zufolge haben 65% der über 50 Jährigen mehr als zehn Flaschen Wein auf Lager. 12% haben sogar mehr als 50 Flaschen Wein zuhause. Eine Flasche Wein aus dem eigenen Weinkeller holen ist ein feierlicher Moment und Traum vieler Weinliebhaber. Dieser Wunsch wird jedoch für die Meisten unerfüllt bleiben – wer hat schon einen Gewölbekeller für die Weinlagerung zuhause…
Weinlagerung
Klar, es ist auch möglich ältere Jahrgänge beispielsweise auf Auktionen zu kaufen, aber das ist doch nicht das Gleiche. Die individuelle Auswahl des Weines, die Wein Lagerung und die sorgsame Pflege gehört für viele Weinliebhaber zum Genuss dazu. Der wichtigste Faktor für das Gelingen der Wein Lagerung ist die Zeit. Wer Wein einlagern möchte, muss viel Geduld mitbringen und einige Regeln beachten, dann steht dem Weingenuss nichts im Weg.
Welche Weine sind für die Weinlagerung geeignet?
Rotweinklassiker wie Bordeaux, Burgunder, Barolo und Rioja sowie fruchtig-edelsüße Weißweine sind besonders für die Wein Lagerung geeignet. Grundsätzlich sind Weine um so länger haltbar, je höher der Gehalt an Alkohol, Süße, Säure und Gerbstoffen (bei Rotweinen) ist. Hier kommt es insbesondere auf die Gesamtmenge an. Edelsüße Spezialitäten wie die Trockenbeerenauslese oder Eisweine, die eine frische Säure mitbringen und einen nicht allzu niedrigen Alkoholgehalt haben, können problemlos 20 Jahre oder länger aufbewahrt werden. Sie entwickeln ihre volle Reife erst mit den Jahren und sind dann ein besonderes Geschenk zu besonderen Anlässen. Hochwertige Rotweine mit hohem Gerbstoffanteil und einem Alkoholgehalt von mind. 13% vol. sind ohne Weiteres mehrere Jahrzehnte haltbar. Einfache Qualitäten trockener Weine sollten nicht länger als drei Jahre gelagert werden. Trockene Premiumweine sind auch problemlos für eine bis zu zehnjährige Weinlagerung geeignet.
Video: So lagern Sie einen guten Wein richtig
Wie lange Wein im Keller überlebt, hängt auch bei richtiger Wein Lagerung von einigen Faktoren ab. Ein Wein ohne Säure ist beispielsweise kaum lagerfähig. Im Gegensatz macht Süße einen Wein aber auch haltbar – man kennt diesen Effekt vom Einkochen von Marmelade. Edelsüße Weine mit viel Zucker konservieren sich besser als leichte Weine. Weitere wichtige Komponenten sind die Gerbstoffe (Tannine). Sie werden bereits beim Probieren des Weines wahrgenommen. Wenn sich im Mund alles zusammenzieht.
Ein Weinkeller unterm Bett
Innerhalb kürzester Zeit stapeln sich mehr Weinflaschen als man trinken kann. Zumindest nicht auf die Schnelle – denn Wein muss genossen werden. Doch wie lässt sich Wein zuhause lagern? Nicht wenige Ratgeber empfehlen den Kauf mehr oder weniger teurer Weinkühlschränke oder Klimaschränke, die gleich über mehrere Klimazonen für Rotwein, Weißwein und Champagner verfügen, doch ist das nötig?
Wein soll ruhig lagern, selbst das vibrieren normaler Kühlschränke ist deshalb oft zu stark. Außerdem sind Kühlschränke meist zu kalt eingestellt. Eine Alternative ist der so genannte Klimaschrank. Er vibriert nicht und lässt sich exakt auf 14 bis 18 Grad temperieren.
Herkömmliche Kühlschrankhersteller bieten diese speziellen Schränke für ein paar hundert Euro an. Weinliebhaber geben aber auch schon mal vierstellige Summen aus. Moderne Keller sind für die Weinlagerung oft nicht feucht genug. Die Böden sind betoniert, so dass keine Luftfeuchtigkeit nach oben dringt. Schlecht isolierte Heizungsrohre heizen den Raum meist zusätzlich auf und trocknen die Luft aus. Geeignete Keller findet man in alten Häusern oder in Häusern in Hanglage. Diese Keller stehen im Austausch mit dem feuchten Boden. Auch wenn die Temperatur mal über 15 Grad haben sollte, kann die gute Luftfeuchtigkeit das problemlos kompensieren.
Nicht jeder Wein muss waagerecht ruhen. Mit Kork verschlossene Weine können über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren auch stehend aufbewahrt werden, da die Feuchtigkeit aus dem Flascheninneren den Korken ausreichend feucht hält. Weine mit Korken aus Kunststoff, Schraubverschluss oder Kronkorken können bedenkenlos stehend aufbewahrt werden. Ein kühler Platz in der Wohnung, wo die Temperaturen nicht zu sehr schwanken, reichen aus. So seltsam es klingt, meinst sind die Bedingungen besonders im Schlafzimmer gegeben. Unter dem Bett findet sich eigentlich immer ein Plätzchen für ein paar gute Tropfen.
Die Weinlagerung und wie sie nicht funktioniert
Im Feinkostladen steht ein Prachtexemplar von einem Wein, 80 Jahre alt, ein Imponierwein – gut sichtbar. Doch Finger weg, denn Wein ist ein Naturprodukt und muss dunkel gelagert werden. Steht er monatelang in der Auslage, leiden die Farbstoffe. Es kommt zu Abbauprozessen und der Wein verfärbt sich bräunlich.
Getunter Wein – Die Mogelpackung
Leider ist es Realität, dass Rotweine so getunt werden können, dass sie beim Probieren ein Geschmack zeigen, der Qualität und Lagerfähigkeit vermittelt. Ihnen werden in großen Stahltanks Holzschnipsel beigefügt, um dem Wein eine vanillige Gerbstoff-Note zu verleihen. Diese Note ist typisch für traditionell in Holzfässern gereiften Wein und eine lange Lagerfähigkeit besitzt. Die Wein Lagerung im eigenen Zuhause ist viel einfacher als von vielen gedacht. Werden die oben genannten Regeln beachtet und vor allem eine große Portion Geduld mitgebracht, kann jeder Weinliebhaber in diesen wunderbaren Genuss kommen.
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Titelbild: © iStock.com/ValentynVolkov
Textbild: © iStock.com/dak1b
Klaus Peters
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