Kamin richtig mit Holz befeuern – Die besten Tipps für eine gemütliche Wärme

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Brennender Kamin

In der dunklen Jahreszeit erzeugt ein prasselndes Kaminfeuer ein wohliges Gefühl von Wärme und Behaglichkeit. Schließlich handelt es sich bei einem Kamin um eine zuverlässig heizende Wärmequelle, die obendrein optisch ansprechend ist. Um einen echten Kamin richtig zu befeuern, bedarf es jeder Menge Holz. Gerade hinsichtlich der Befeuerung entscheiden insbesondere die Holzart sowie deren Lagerung, ob das Feuer brennt oder der Kamin lediglich raucht. Die nachfolgenden Tipps helfen dabei, ein prasselndes Kaminfeuer zu erzeugen.

Kamin mit Holz als umweltfreundliche Alternative

Richtig eingesetzt, kann ein Kamin im Winter eine umweltfreundliche Alternative zur Zentralheizung darstellen. Er spendet insbesondere bis zum Winteranfang ausreichend Wärme, um das Heizen hinauszuzögern.

Nicht zuletzt ist das Holz den Angaben des Umweltbundesamts zufolge durchaus als umweltgerechter Brennstoff ansehbar.

Zwar wird bei der Verbrennung von Holz Kohlendioxid freigesetzt, doch entziehen es die nachwachsenden Wälder wieder der Atmosphäre. Dennoch lässt es sich nicht gänzlich vermeiden, dass bei der Holzverbrennung Emissionen entstehen.

Grundsätzlich kann der Mensch dennoch zu einer guten Umweltbilanz beitragen, indem er für eine optimale Verbrennung sorgt. Hierfür schlägt das Umweltbundesamt folgende Vorgehensweise vor:

  • Auf eine effiziente und emissionsarme Feuerstätte achten
  • Den Brennstoff passend zum Gerät wählen
  • Holz trocken lagern
  • Kamin regelmäßig Instand setzen oder von Fachleuten kontrollieren lassen

Brennholzbeschaffung: warum sich eine eigene Herstellung lohnen kann

Grundsätzlich lässt sich sowohl fertig gekauftes Holz, als auch selbst gehacktes Holz zum Kamin befeuern verwenden. Welcher Preis für das Holz zu zahlen ist, hängt von der Holzart und der Größe ab. Anstatt das Holz teuer beim Baumarkt oder bei einem regionalen Anbieter zu erwerben, lässt es sich kostengünstig im eigenen Garten gewinnen. Alternativ gibt es im Handel lange Holzscheite zu kaufen, die erst noch zersägt und gespaltet werden müssen.

Wer sich entschließt, einen kranken oder ungünstig stehenden Baum im eigenen Garten zu füllen, muss einiges beachten. Ob ein Baum gefällt werden darf oder nicht, richtet sich nach der Baumgröße, der Baumart sowie dem Zeitpunkt des Fällens.

Auch für den eigenen Garten ist es erforderlich, die zuständige Stadt- oder Gemeindebehörde vorab um Erlaubnis zu fragen. Denn mancherorts benötigen Gartenbesitzer eine Genehmigung, ehe sie einen oder mehrere Bäume fällen dürfen. Denn die gesetzliche Lage ist als sehr uneinheitlich einzustufen, weshalb ein überstürzter Tatendrang nicht anzuraten ist.

Um den Baum zu fällen oder die Holzspalter zu zerkleinern, erweist sich eine Benzin-Kettensäge als zuverlässiges Arbeitsgerät. Der Einsatz einer solchen Kettensäge sollte jedoch nicht leichtfertig und nur mit geübter Sach- und Fachkenntnis erfolgen. Bei der Arbeit mit dem Gerät gilt es daher, immer eine entsprechende Schutzausrüstung zu tragen. Auch das Tragen eines Gehörschutzes ist aufgrund des hohen Schalldruckpegels zu empfehlen.

Vor dem Befeuern richtig lagern

Schon seit vielen Jahrzehnten hat sich das Aufstapeln der Holzscheite zu einer Tradition entwickelt. Doch wie hoch der frei stehende Stapel reicht, bemisst sich nach Form und Größe der Scheite. Unebene oder kleine Holzstücke lassen sich nicht gut aufschichten. In diesem Falle bieten sich Sammelbehälter in großen Gitterboxen an. Um auf Nummer sicher zu gehen, unterbindet eine Stapelhilfe das Wegrutschen der Holzscheite.

Vor dem Befeuern des Ofens ist es elementar wichtig, das Holz korrekt zu lagern. Ausschließlich trockene Hölzer erzeugen beim Brennen eine gemütliche Wärme. Feuchte Hölzer hingegen geben nur wenig Wärme ab und sorgen für eine hohe Qualmdichte. Grundsätzlich gilt: Je trockener die Holzscheite sind, desto höher ist ihr Heizwert.

Idealerweise wird das Holz an einem sonnigen und ausreichend belüfteten Plätzchen aufbewahrt. Im Winter oder bei nasskaltem Wetter heißt es, den Holzstapel vor Feuchtigkeit zu bewahren. Bei nassem Holz ist mit einer rund neunmonatigen Trocknungszeit zu rechnen.

Zum Befeuern von Kaminen eignet sich ausschließlich naturbelassenes Holz. Lackierte Bretter oder chemisch behandelte Hölzer dürfen in privaten Kleinfeuerstätten laut Gesetzgeber nicht verbrannt werden.

Manche Holzarten brennen besser als andere

Ob das Holz gemütlich im Kamin brennt, entscheidet unter anderem auch seine Art. Beispielsweise brennt Buchenholz sehr langsam ab, weshalb es eine langanhaltende Wärme im Raum abgibt. Andere Harthölzer wie Kirsche oder Ahorn bringen ein ebenfalls günstiges Brennverhalten mit. Eichenholz hingegen lässt sich für ein offenes Kaminfeuer nicht empfehlen. Es entwickelt nicht nur ein ungleichmäßiges Flammenbild, sondern gibt darüber hinaus einen eigentümlichen Geruch ab. Da Weide– oder Pappelhölzer schnell abbrennen, eignen sie sich genauso wenig zur Befeuerung des Kamins.

Sehr wohltuend wirkt es sich hingegen aus, beim Befeuern des Kamins Birkenholz zu verwenden. Wenngleich das Holz nicht so intensiv und lange wie Buchenholz brennt, verströmen dessen ätherische Öle einen angenehmen Duft. Auch von den optischen Gesichtspunkten her erweist sich das bläuliche Flammenbild als besonderer Farbakzent im Wohnzimmer. Wer den Kamin schnell befeuern möchte, sollte hingegen zunächst zu Nadelhölzern greifen.

Kamin richtig anzünden

Um die Verbrennung korrekt und vollständig erfolgen zu lassen, ist auch beim Anzünden Vorsicht geboten. Insbesondere in der Anfangsphase sind flache und eckige Hölzer runden Hölzern vorzuziehen. Sie bieten den Flammen eine größere Angriffsfläche, wodurch sie schneller abbrennen. Als erfolgreiches Befeuerungsprinzip hat sich „die Kerze“ bewährt. Hierbei entflammt das Holz, ähnlich wie ein Kerzendocht, von oben. Diese bewährte Vorgehensweise sorgt dafür, dass das Holz energetisch optimal und gleichmäßig abbrennt.

Wetterlage vor dem Befeuern beachten

Beim richtigen Befeuern eines Kamins kann die Wetterlage eine entscheidende Rolle spielen. Insbesondere bei offenem Feuer sollten schwierige meteorologische Bedingungen wie die Inversionswetterlage nicht außer Acht gelassen werden. Diese Wettergegebenheit kann den Flammenzug beeinträchtigen.

Richtig befeuern bedeutet, lediglich kleine Mengen Holz nachzulegen.

Effiziente Kaminpflege betreiben

Einzig und alleine ein sauberer Kamin ist in der Lage, sicher und ordentlich durch Holzverbrennung Wärme zu erzeugen. Diesbezüglich erscheint es wichtig, den Kamin regelmäßig zu pflegen. Rückstände und Aschereste im Brennraum gilt es, mit einem Kaminbesen oder einem Aschesauger zu entfernen. Für die Reinigung der Sichtschutzscheibe kann weiße Asche mithilfe einer angefeuchteten Zeitung als ideales Scheuermittel dienen. Bei stärkeren Verschmutzungen lässt sich ein Kaminglasreiniger einsetzen. Schlussendlich besteht die letzte Aufgabe darin, den Aschekasten zu entleeren. Damit lässt sich verhindern, dass sich zu viele Rückstände im Kamin ansammeln, welche die Feuerqualität mindern. Normalerweise reicht es bei großen Kaminanlagen aus, die Asche einmal wöchentlich zu entleeren. Bei kleineren Öfen ist das Entleeren nach jedem Brennvorgang anzuraten.

Titelbild: © iStock – Lana_M

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Klaus Peters

Klaus Peters, 1970 in Dresden geboren, hat vor 10 Jahren seinen Handwerksmeister an der Meisterschule Hannover gemacht. Seit 2001 arbeitet und lebt der Frauenschwarm als selbständiger Handwerker (Gas & Wasser) in Berlin. Seit sein Sohn ihm vor zwei Jahren das Internet näher gebracht hat, ist der Naturliebhaber und Angler mittlerweile ein passionierter Blogger und Online-Redakteur in seiner Branche. Texte zu den Themen Garten, Möbel, Ein- und Umzug sowie Dekoration und Bau sind sein täglich Brot.

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