Dass Bier nicht einzig und alleine nur zum Trinken gut ist, ist kein großes Geheimnis mehr. Als Kur fördert es die Gesundheit strapazierter Haare, in Kombination mit Milch und/oder Honig ist es gut für das Hautbild. Doch Bier als Düngemittel für Pflanzen?
Der Trick mit den Hausmitteln
Hausmittelchen statt Chemiekeule – der Trend zum althergebrachten Wissen aus Vaters oder Großvaters Zeiten ist ein guter, sowohl ökologisch betrachtet wie auch ökonomisch. Beim Thema Düngen ist der Ansatz eher finanzieller Natur, denn Pflanzendünger, gerade solche, die speziell für beispielsweise Rosen oder Kakteen gedacht sind, sind teilweise unglaublich teuer. Zudem besteht immer mal wieder die Gefahr des Überdüngens, und in einem Haushalt mit Kleinkindern ist der Flüssigdünger auch nicht gänzlich ungefährlich. Dabei fallen in den meisten Haushalten regelmäßig wertvolle Reste an, zum Beispiel beim Kochen, die sich noch anderweitig sehr gut verwenden lassen. Als alternativer Pflanzendünger kommen hier nicht nur Eierschalen, Kaffeesatz oder Gemüsewasser infrage, sondern eben auch das abgestandene Bier von der letzten Party.
Warum Bier als Dünger?
Bier ist ein äußerst nahrhaftes und damit nährstoffreiches Produkt. Seine Hauptbestandteile sind Wasser, Hefe, Hopfen und Malz. Besondere und/oder ausländische Biersorten können auch aus Mais oder Reis gewonnen oder mit eine Vielzahl unterschiedlichster Kräuter versetzt und aromatisiert werden. Selbst Früchte kommen in einigen Sorten zum Einsatz. Der Alkoholwert ist dabei vergleichsweise gering. All diese Bestandteile sind grundsätzlich wertvoll für Pflanzen. Ferner enthält es Mineralien und Spurenelemente, darunter Eisen, Kupfer, Phosphor, Zink und Magnesium sowie Einfachzucker. Außerdem ist in Bier Kohlensäure enthalten, und damit Sauerstoff.
Neben Wasser sind auch Eisen, Kupfer und Zink wichtige Bestandteile organischer Dünger, die es handelsüblich zu kaufen gibt. Und wer es schon einmal ausprobiert hat, weiß, dass Zucker schwächelnden Schnittblumen kurzfristig noch einmal neue Kräfte verleihen kann. Diese Faktoren ergeben, dass Bier für Pflanzen durchaus einen geeigneten Dünger darstellen kann. Restkohlensäure lockert indes das Bodensubstrat (Blumenerde) auf und fördert somit den Sauerstoffgehalt.
Bier als Pflanzendünger – so geht’s
Bierreste – also abgestandenes Bier – können in einem Verhältnis von 2:1 mit Wasser vermischt werden, um es als Gießwasser zu verwenden. Das geht in einer Gießkanne am einfachsten. Generell ist auch zimmerwarmes abgestandenes Wasser, Regenwasser oder sogar Aquariumwasser zu bevorzugen. Gegossen wird ganz normal wie immer, Zimmer- und Topfpflanzen freuen sich über die Nährstoffe. Natürlich kann das „Bierwasser“ auch im Garten verwendet werden, allerdings zieht es auch Schnecken an. Statt Bier für Pflanzen im Garten als Dünger zu verwenden, sollte es hier also eher als Schneckenfalle Verwendung finden. Unverdünnt ist abgestandens Bier zudem ein wunderbarer Blattdünger. Einfach einen Lappen mit dem Bier tränken und damit die Blätter betupfen, oder direkt beim regelmäßigen Entstauben zur Reinigung verwenden. Die Blätter, gerade von vielen Philodendronarten beispielsweise, werden dadurch kräftiger und erhalten auch deutlich mehr Glanz.
Bildquelle: © aboikis – Fotolia.com
Klaus Peters
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