Räuchermännchen, Schwibbogen und Weihnachtspyramiden sind der typische Weihnachtsschmuck aus dem Erzgebirge. Die traditionell in Handwerkskunst hergestellten Holzartikel sind detailreich und bunt bemalt. Außerhalb des Erzgebirges werden die Figuren und Spielzeuge oft recht teuer. Eine Weihnachtspyramide lässt sich mit etwas Geschick und Geduld selbst bauen.
Zwei, drei, fünf oder sieben oder mehr Etagen?
Den einen, einzig richtigen Bauplan für eine Weihnachtspyramide gibt es natürlich nicht. Im Prinzip kann man die Pyramide komplett selbst entwerfen, wenn das Funktionsprinzip klar ist. Abhängig vom handwerklichen Geschick, der Erfahrung im Umgang mit dem Werkzeug und der zur Verfügung stehenden Zeit kann die Pyramide mehr oder weniger komplex ausfallen.
Je mehr Etagen die Pyramide haben soll, desto mehr Material wird natürlich benötigt und desto länger ist die Bauzeit. In der Regel kann man mit etwa einer Stunde je Etage rechnen, dazu kommt die Zeit für das Zusammenbauen. Anleitungen und Vorlagen für Weihnachtspyramiden in allen Schwierigkeitsgraden findet man online und im Fachhandel.
Das Material ist im Baumarkt erhältlich
Die einzelnen Teile der Weihnachtspyramide werden normalerweise aus Sperrholz gesägt. Handelsübliche Holzplatten mit einer Stärke von 5 mm und den Maßen 35 x 40 cm sind für die einzelnen Etagen hervorragend geeignet.
Die Flügel werden aus Sperrholz von noch geringerer Stärke und den Maßen 25 x 25 cm gesägt. Die Mitte der Pyramide wird normalerweise von einem Messingrohr gebildet, das bis zu 100 cm lang sein kann und 1 bis 2 cm im Durchmesser haben sollte. Dieses Rohr läuft über alle Etagen bis nach oben zu den Flügeln, die sich drehen sollen.
Die einzelnen Etagen werden mit Figuren verziert, die von unten nach oben immer kleiner werden. Traditionell stehen größer Bäume in der Pyramide, etwas kleiner menschliche Figuren, kleine Häuschen und noch kleine Sterne und Lebkuchenherzen.
Bei großen Pyramiden erreicht man die nötige Stabilität über Bogen- und Gitterelemente, die zwischen den Säulen der Pyramide angebracht werden.
Video: Erzgebirgische Weihnachtspyramiden
Professionelles Werkzeug, eine gute Vorzeichnung und viel Geduld
An Werkzeug wird generell das benötigt, was die Bauanleitung angibt. Das Sperrholz wird normalerweise mit einer Laubsäge bearbeitet. Elektrische Sägen ermöglichen eine sehr genauere Arbeit als die manuell betriebenen Sägen. Die einzelnen Teile der Pyramide lassen sich leichter zusammenfügen und werden stabiler, wenn sie genauer gearbeitet sind. Benötigt wird außerdem Leim, eventuell kleine Nägel und Schrauben sowie die passenden Hammer und Schraubenzieher. Bleistift, Lineal und Zirkel werden beim Übertragen der Vorlage auf das Holz benötigt. Eine Bohrmaschine oder ein kleiner Handbohrer sollte vorhanden sein. Schleifpapier und Holzfeilen werden benötigt, um den einzelnen Bauteilen am Ende ihr glattes, rundes Aussehen zu verleihen. Manche Anleitungen verlangen das genaue Übertragen von Mustern von Papier auf das Holz, andere geben nur Maße an, und es soll direkt auf dem Holz vorgezeichnet werden. Abhängig davon, wie die Anleitung angelegt ist, wird noch eine Schere benötigt.
Einfache Ständerpyramide oder komplexe Stufenpyramide
Eine einfache Ständerpyramide wirkt unter Umständen genauso schön wie die sehr viel komplexere und aufwändigere Stufenpyramide. Tatsächlich sind ganz unterschiedliche Arten von Pyramiden bekannt, die alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren: Die warme, von den Kerzenflammen aufsteigende Luft setzt die Flügel der Pyramide in Bewegung, und die Pyramide dreht sich. Das sind die gängigsten Formen:
- die Ständerpyramide
- die Stufenpyramide
- die Hängepyramide
- die Turmpyramide
- die Stabpyramide
- die Göpelwerkspyramide
Wer zum ersten Mal eine Weihnachtspyramide selbst baut, sollte sich der Einfachheit halber an einer Ständerpyramide versuchen. Am häufigsten finden sich Anleitungen und Bausätze für Stufen- oder Stockwerkspyramiden. Die Anleitungen müssen nicht einmal kostenpflichtig sein: Einige Handwerksportale bieten gute kostenlose Bastelanleitungen an.
Titelbild: ©istock-arnoaltix
Klaus Peters
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