Ratgeber Asbestsanierung: Wichtigste Maßnahmen im Überblick

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Asbest
Asbest ist ein faseriges Mineral, dessen Herstellung und Verarbeitung aufgrund seiner hochgradig krebserregenden Eigenschaften innerhalb Deutschlands bereits im Jahr 1993 per Gesetz verboten wurden. Vor Bekanntwerden seines gesundheitsgefährdenden Potenzials erfreute es sich allerdings hierzulande von den sogenannten Wirtschaftswunderjahren an bis hinein in die späten 1980er Jahre großer Beliebtheit, zumal es überaus beständig, reißfest und isolierend ist. Da es zudem auch ausgesprochen feuerfest ist, gab zeitweise sogar eine Verordnung, die die Verwendung von Asbest beim Bau neuer Schornsteine zwingend vorschrieb. Demzufolge sind wohl die meisten Gebäude, die vor dem Erlass des besagten Gesetzes erbaut oder saniert wurden, mit dem gesundheitsgefährdeten Mineral kontaminiert. Gegen diese Kontamination gilt es nicht nur aus rein gesundheitlichen Gesichtspunkten vorzugehen.

Was spricht für eine Asbestsanierung?

An sich ist Asbest bloß in loser Form gefährlich, weshalb asbesthaltige Dach- und Fassadenverkleidung relativ unbedenklich für die Gesundheit zu sein scheinen. Allerdings ist zu bedenken, dass besagte Blatten mit fortschreitenden Alter schon aufgrund der Witterungseinflüsse, denen sie permanent ausgesetzt sind, porös zu werden drohen und dadurch krebserregende Asbestfasern an die Atemluft abgeben.

Darüber hinaus stellt die versehentliche oder absichtliche Beschädigung asbesthaltiger Werkstoffe beziehungsweise Materialien ein erhebliches Gesundheitsrisiko da. Mit die größte Gefahr geht jedoch von asbesthaltigen Dämmstoffen, die auch ohne Einwirkung von Außen gefährliche Asbestfasern absondern können, aus.

Ungeachtet des tatsächlich gegebenen Krebsrisikos spricht aber auch schon alleine der Tatbestand, dass asbesthaltige Materialien den Marktwert von Immobilien erheblich schmälern, für eine Sanierung.

Wie verläuft eine Asbestsanierung?

Vor der eigentlichen Sanierung von vermeintlich asbestbelasteten Altbauten sollte beim TÜV oder aber einem zugelassenen Umweltlabor ein Schadstoffgutachten beantragt werden, zumal man sich auf diese Weise rechtlich absichern kann und zudem noch die Kosten für die Sanierung im Fall privat genutzter Gebäude steuerlich geltend machen darf.

Bei besagtem Gutachten wird zunächst die Asbestbelastung der Raumluft gemessen. Außerdem werden alle potenziell belasteten Bauteile auf ihren tatsächlichen Asbestgehalt hin geprüft. Sollte das Gutachten zeigen, dass eine Sanierung zwingend erforderlich ist, darf man die diesbezüglichen Arbeiten unter keinen Umständen in die eigenen Hände nehmen, zumal man sonst ein unvertretbares Gesundheitsrisiko eingehen würde.

Ungeachtet dessen müssen beim Entfernen von asbesthaltigen Materialien sowie deren Entsorgung die sogenannten „Technischen Regeln für Gefahrenstoffe“ oder kurz TRGS eingehalten werden. Hinzukommt, dass für die Sanierung spezielles Equipment benötigt wird, zumal die Baustelle absolut staubdicht von der Außenwelt abgeschirmt werden muss und nur über Luftschleusen betreten werden darf. Außerdem muss die Arbeit in dem abgeschotteten Bereich unter Unterdruck erfolgen.

Video: Todesgefahr Asbest – ARD Panorama

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Wie teuer ist eine Asbestsanierung?

Die Kosten für eine fachgerechte Sanierung durch ein behördlich zugelassenes Unternehmen richten sich direkt nach der Schwere der Belastung, der Art der asbestbelasteten Materialien und dem Aufwand, der betrieben werden muss, um diese gemäß geltender Gesetze zu demontieren, abzutransportieren und zu entsorgen.

Daneben spiele selbstverständlich auch die Anzahl der Fachkräfte, die mit der Sanierung betraut werden, und die Sanierungsdauer eine Rolle. Folglich kann an dieser stelle kein verbindlicher Fixpreis genannt werden, zumal die Preise letztendlich auch von Fachbetrieb zu Fachbetrieb und von Entsorgungsdeponie zu Entsorgungsdeponie mehr oder minder stark variieren können.

Handwerker Tipp

Aufwand und Ausgaben, die sich definitiv lohnen!

Die Sanierung einer asbestbelasteten Häuserfassade kann einschließlich Abtransport und Entsorgung des kontaminierten Materials schnell zwischen sechs und zwölf Euro je Quadratmeter kosten. Erschwerend kommt hinzu, dass das Gebäude für die Dauer der Sanierung unbewohnbar ist. Aber schon alleine in Hinblick auf die eigene Gesundheit würden sich sowohl die Kosten, als auch der Aufwand, der mit einer Sanierung einhergeht, definitiv lohnen.

Bildquelle: Copyright Krzysztof Slusarczyk – shutterstock.com

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Klaus Peters

Klaus Peters, 1970 in Dresden geboren, hat vor 10 Jahren seinen Handwerksmeister an der Meisterschule Hannover gemacht. Seit 2001 arbeitet und lebt der Frauenschwarm als selbständiger Handwerker (Gas & Wasser) in Berlin. Seit sein Sohn ihm vor zwei Jahren das Internet näher gebracht hat, ist der Naturliebhaber und Angler mittlerweile ein passionierter Blogger und Online-Redakteur in seiner Branche. Texte zu den Themen Garten, Möbel, Ein- und Umzug sowie Dekoration und Bau sind sein täglich Brot.

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