Ein Fachwerkhaus übt auf den Betrachter immer wieder einen gewissen Reiz aus. Sie haben etwas „geschichtsträchtiges“ und uriges an sich. Doch was sollte beim Fachwerkhaus renovieren beachtet werden?
Keineswegs in Eigenregie renovieren
Ein Fachwerkhaus besteht- vor allem wegen der Holzverstrebungen, aus „lebendem“ Material. Somit ist dieser Faktor auch bei einer Renovierung zu bedenken, da sonst schwere Schäden wie Schimmel oder eine Beschädigung der Bausubstanz die Folge sein können. Auch müssen ggf. alte Balken ausgetauscht werden oder die Fassade erneuert werden. Daher sollte eine Renovierung eines Fachwerkhauses nicht in Eigenregie geschehen, sondern in Zusammenarbeit mit erfahrenen Zimmerleuten oder Dachdeckern, die sich mit dieser Art von Häusern auskennen.
Dies wird zwar die Kosten einer Renovierung in die Höhe treiben- dennoch sollte diese Investition getätigt werden, da im Schadensfall die Kosten größer sind.
Das Problem mit der richtigen Dämmung
Ein Fachwerkhaus zu renovieren bedeutet auch, dass eine entsprechende Dämmung eingearbeitet werden muss. Oft besitzen alte Fachwerkhäuser nur eine unzureichende Dämmung. Dies liegt nicht zuletzt an der Gefachfüllung– also die Füllung zwischen den Holzverstrebungen, die mit Lehm oder Steinen aufgefüllt wird. Daher benötigt das Fachwerkhaus eine ausreichende Belüftung, um „zu atmen“, da die organischen Stoffe natürlich arbeiten. Somit sollten keineswegs handelsübliche Dämmplatten eingesetzt werden, da das Haus sprichwörtlich zerstört wird. Daher muss die Wärme auf andere Art im Haus gehalten werden.
Das Fachwerkhaus renovieren: die richtigen Fenster und die Heizungsanlage
Wie bereits erwähnt, muss die Dämmung auf eine andere Art gewährleistet werden. Hier bietet sich folgende Ausstattung an:
- moderne Doppelglas-Fenster, die die Wärme im Inneren halten, bzw. die Kälte aus dem Haus verbannen. Allerdings muss beachtet werden, dass nicht Fenster mit der höchsten Dämmstufe eingebaut werden können. Diese können nämlich verhindern, dass ein Luftaustausch im Haus stattfinden kann, so dass die Gefahr von Schimmel/ anderen Schäden steigt
- eine moderne Heizungsanalage
- ein Kaminofen, da viele Fachwerkhäuser über alte Schornsteine verfügen, die sich problemlos an einen Kamin anschließen lassen. Dies spart im Gegenzug zu einer herkömmlichen Heizung Kosten und die wohlige Wärme eines Kamins ist nicht mit einer Heizung zu vergleichen. Hier sollte ebenso ein erfahrener Handwerker/Heizungsinstallateur oder Schornsteinfeger mit hinzugezogen werden, die sich mit Fachwerkhäusern auskennen.
Video: Fachwerk restaurieren
Ein Fachwerkhaus zu renovieren lohnt sich!
Wer also ein Fachwerkhaus renovieren möchte, sollte sich im Vorfeld gut beraten lassen und die Arbeiten von fachkundigen Handwerkern durchführen lassen. Ein Fachwerkhaus hat eine „natürliche“ Bauweise- Holz, Stein und Lehm „arbeiten“ immerzu und sind auf eine ausreichende Belüftung angewiesen, da sonst Schimmel oder andere bauliche Schäden drohen. Somit ist eine „traditionelle“ Dämmung nicht möglich. Stattdessen sollte hier auf entsprechende Fenster gesetzt werden, zum Beispiel Doppelglasfenster. Diese sollten jedoch nicht die höchste Dämmstufe besitzen, da sonst nicht genügend Luft im Haus zirkulieren kann. Ein weiterer Punkt ist eine moderne Heizungsanlage oder im Idealfall sogar ein Kaminofen. Dieser bietet sich an, da die meisten Fachwerkhäuser die entsprechenden Schornsteine besitzen. Eine Renovierung des Fachwerkhauses kostet zwar mehr Aufwand, Zeit, Planung und Geld, dennoch lohnt sich diese Investition garantiert. Das Ergebnis der Renovierung wird ein einzigartiges, geschichtsträchtiges Haus sein, daher lohnt sich eine solche Renovierung nahezu in den meisten Fällen.
Titelbild: ©iStock – IllustratedFritz
Klaus Peters
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