Sanft auf einem ruhigen Gewässer vor sich hin dümpeln, dem leisen Plätschern lauschen – das ist Romantik pur. Schon die bekannte Kelly Family lebte einst auf einem Hausboot. Und auch heute noch entscheiden sich viele Singles, Paare und Wohngemeinschaften für das Wohnen im Hausboot. In der Tat ist es etwas Wunderschönes, diesen einzigartigen Lebensstil zu pflegen. Andererseits sind jedoch auch gewisse Herausforderungen damit verbunden.
Preislich sind Hausboote interessant
Mit Blick auf die preislichen Gegebenheiten bietet sich das Wohnen im Hausboot geradezu an. Denn die Anschaffungskosten sind mit etwa 40.000 bis 60.000 Euro – je nach Modell – relativ günstig. Der Erwerb eines klassischen Eigenheimes schlägt da schon mit einem weitaus höheren Kostenaufwand zu Buche.
Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich allerdings, beim Kauf eines Hausbootes auch den Blick hinter die Kulissen nicht zu scheuen. Wie nämlich die Erfahrung immer wieder zeigt, ist der Unterhalt mit einem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand verbunden. Ein Hausboot muss regelmäßig gewartet werden, da es – anders als ein feststehendes Haus – widrigeren äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Der ständige Feuchtigkeitseinfluss kann auf die verbauten Materialien durchaus mit schwerwiegenden Konsequenzen verbunden sein. Die laufenden Kosten sollten daher unbedingt mit berücksichtigt werden.
Gemütlichkeit und Enge – nicht Jedermanns Sache
Auf beengtem Raum zu leben, mag zwar eine Weile ganz schön sein. Über kurz oder lang ist es allerdings durchaus auch denkbar, dass sich diesbezüglich gewisse Schwierigkeiten einstellen. Wer mit dem Partner oder gar in einer Wohngemeinschaft auf kleinem Raum nebeneinander lebt, der muss in vielerlei Hinsicht möglicherweise auf eine Privatsphäre verzichten. So ist es diesbezüglich schwierig, sich bei Streitigkeiten, die ja bekanntlich in den besten Familien vorkommen, eine Zeitlang aus dem Weg zu gehen.
Generell haben auch Familien mit kleinen Kindern, die sich für das Wohnen im Hausboot entschieden haben, häufig mit Problemen zu kämpfen. Diese Schwierigkeiten sind nicht selten sozialer Natur. Denn nach wie vor gilt es als außergewöhnlich, auf einem Hausboot zu leben, statt sich für eine feststehende Immobilie zu entscheiden.
Nicht immer herrscht Seefahrer-Romantik
Auf dem Wasser sind heftige Stürme, Schneefälle, Hagel und Nebel meist weitaus deutlich spürbarer, als auf dem Festland. Beim Wohnen im Hausboot steht so mancher Bootseigentümer daher vor gewissen technischen Herausforderungen. Nicht nur, dass die Stabilität des Hausbootes unter Umständen zu wünschen übrig lassen kann, sondern auch mit Blick auf die Strom- und Wasserversorgung kommt es gegebenenfalls zu Aussetzern. Vor allem, wer mit dem Hausboot häufig von A nach B schwimmt, muss an der neuen Anlegestelle damit rechnen, dass nicht sofort eine reibungslose Versorgung mit Strom, Gas und Wasser gewährleistet ist. Diesbezüglich ist es unabdingbar, schon im Vorfeld entsprechende Informationen einzuholen. Eine unzureichende Versorgung ist nicht nur für Erwachsene, sondern vor allem für Familien mit Kindern eine erhebliche Herausforderung.
Alle Eventualitäten sollten Berücksichtigung finden
Wer sich für das dauerhafte Wohnen im Hausboot entscheidet, ist gut beraten, sich im Vorfeld ausführlich zu informieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diesbezüglich nicht alles Gold ist, was glänzt. Auf der anderen Seite ist es genau das, was sich viele Menschen wünschen: Ein Leben der ganz besonderen Art.
Urlaub auf dem Hausboot
Es lohnt sich, all dies einmal auszuprobieren. Ein mehrwöchiger Urlaub auf dem Hausboot ist dabei eine äußerst vielversprechende Möglichkeit. Im Zuge dessen lernen die Bewohner, sich mit den Vorzügen, aber auch mit den zu erwartenden Nachteilen vertraut zu machen und sich mit den Besonderheiten zu befassen. Kinder und Erwachsene gleichermaßen können sich im Zuge dessen ein umfassendes Bild vom Wohnen im Hausboot machen.
Titelbild: ©istock.com – JaySi
Klaus Peters
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