Wohnungsnot unter Studenten: Unbezahlbar oder zu hohe Ansprüche?

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Tuerklingeln

Am 15. Oktober ist Semesterbeginn und für viele Jungstudenten der Start ihres universitären Lebens. Viele neue Eindrücke, viele neue Erfahrungen, aber auch viel Stress, denn die Suche nach einer geeigneten Unterkunft ist gar nicht so leicht. Und oft fehlt einem als Student auch noch das nötige „Kleingeld“.

Studentenwohnheim, ein WG-Zimmer oder doch lieber die eigenen vier Wände? Das ist eine der ersten Herausforderungen, die sich ein Student am Anfang seines Studiums zu stellen hat. Eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist, da doppelte Abiturjahrgänge, steigende Mieten und Wohnungsknappheit in deutschen Großstädten die Suche nicht gerade erleichtert.

Hamburg und Stuttgart am teuersten

Hamburger Studenten haben ein schweres Los gezogen, denn die Hansestadt an der Elbe ist einer Studie zufolge die teuerste Stadt für Studenten. Auch Mecklenburg-Vorpommern und Berlin sind danach für Studenten sehr teuer. Die Studie wurde im März 2013 durchgeführt und es nahmen mehr als 18.700 Studierende aus ganz Deutschland daran teil.
Eine eigene Wohnung (sei sie auch noch so klein) kostet die Studenten in Hamburg rund 370 Euro. Dafür müssen Studierende ca. 38,75 Stunden arbeiten – im Vergleich zu Thüringen einen ganzen Tag mehr. Dort muss ein Student, um die Warmmiete in Höhe von ungefähr 248 Euro begleichen zu können, ca. 30,39 Stunden arbeiten.

Eine weitere Studie zählt auch Stuttgart zu einer der teuersten Hochschulstädten in Deutschland. Der Preis für eine Single-Wohnung lag hier zuletzt bei rund 18,37 Euro pro Quadratmeter. Wer gerne mit anderen Menschen zusammenlebt, der sollte sich vielleicht doch überlegen ein WG-Zimmer zu beziehen. In Stuttgart können Studierende damit bis zu 35 Prozent sparen. In Leipzig sind dagegen mit sechs Euro pro Quadratmeter die günstigsten Single-Wohnungen zu finden.

Ohne Dach überm Kopf

Das Deutsche Studentenwerk befürchtet, dass im jetzt kommenden Wintersemester die Wohnungsnot unter den Studenten wieder groß sein wird, da sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt seit Anfang des Jahres nicht gebessert habe.

Bis zu einer halbe Millionen Studienanfänger dürfen sich pro Semesterbeginn auf ihren Studienplatz freuen und danach bei der Zimmersuche in Panik geraten. Mehr als 20 Bewerbungen auf einen Wohnheimplatz sind keine Seltenheit mehr und auch die Preise für WG-Zimmer werden angezogen. Da gilt das gleiche Prinzip wie in der freien Wirtschaft: hohe Nachfrage, hoher Preis.

Wenn es hart auf hart komme, müssen vielleicht Studenten auch wieder vorübergehend in Turnhallen ziehen, so wie 2012 in Hamburg. Auch in München, Frankfurt am Main, Köln und Berlin sieht die Lage alles andere als rosig aus.

Not macht erfinderisch

Studenten wird zum Teil vorgeworfen Selbstschuld zu sein an ihrer prekären Lage. So würden viele lieber in einer schicken Altbauwohnung leben anstatt in einer günstigen Neubausiedlung, und dann am besten auch noch im In-Viertel und zentral gelegen. Wenn die Wohnung dann auch noch in Uni-Nähe ist, umso besser. Ob das aber wirklich so stimmt, kann gerne bestritten werden. Zumindest die Studenten, die letztes Jahr in Notunterkünften unterkommen mussten, würden diese Unterstellungen sicherlich vehement verneinen.
Um auf seine missliche Lage aufmerksam zu machen, schlief in Münster ein junger Mann zwei Tage lang im Schaufenster eines Kaufhauses. Eine Idee, die sich auszahlte: Er bekam ganze 50 Angebote für ein Zimmer nach seiner Aktion.

Bildquelle: © mediagram – Fotolia.com

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Madina Sekandari

Juristin, Journalistin und Katzenmama - hat immer ein Buch in der Tasche und kann nicht am Flughafen vorbeifahren ohne Fernweh zu bekommen.

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