Nachdem die ersten Monate in einer Beziehung vergangen sind und der Blick nicht mehr durch die rosarote Brille erfolgt, entscheidet sich oft, ob das Paar auch die kommende Zeit miteinander verbringt. Es bleibt dann nicht aus, dass irgendwann die Frage auf den Tisch kommt, ob sie eine erste gemeinsame Wohnung beziehen wollen. Da dieser Schritt für die Partnerschaft große Auswirkungen haben kann, sollte er nicht unüberlegt erfolgen.
Wie viel Nähe ist sinnvoll?
Wichtig bei dem Umzug in eine gemeinsame Wohnung ist, dass beide Beteiligten dies wirklich wollen. Ist einer der beiden nicht von diesem Plan überzeugt, geht der Schuss wahrscheinlich nach hinten los. Nicht mit seinem Partner zusammenziehen zu wollen, muss nicht zwangsläufig mit fehlender Liebe zu tun haben.
Es gibt Menschen, die viel Freiraum und Zeit zum alleine sein brauchen, um sich wohlzufühlen. Ihnen gelingt dies unter Umständen nur in den eigenen vier Wänden. Für denjenigen, der mehr Nähe braucht, mag es schwer sein, das zu verstehen und auf Dauer zu ertragen.
Sind beide davon überzeugt, dass ein Umzug angesagt ist, kann es kaum eine Empfehlung geben, wann dieser Zeitpunkt der richtige ist.
- Ist das Paar erst kurz zusammen, lernt es sich durch den Zusammenzug umso schneller intensiv kennen und merkt, ob die Beziehung im Alltag funktioniert.
- Paare, die erst nach langer Zeit zusammenziehen, haben sich schon vorher kennengelernt und gehen ein geringeres Risiko ein, dass es zum Knall kommt. Trotzdem fehlt auch hier die Routine des Zusammenlebens, sodass durchaus Überraschungen möglich sind.
- Vor allem aber, wenn ein Kinderwunsch im Raum steht, ist es ratsam, zusammenzuziehen. Stellt sich heraus, dass die Beziehung in einer gemeinsamen Wohnung nicht funktioniert, leiden sonst im Zweifelsfall die Kinder darunter.
Video: Zusammenziehen: Traum oder Albtraum
Wenn die Euphorie nachlässt
In den ersten Tagen und Wochen des Zusammenlebens ist meistens die Euphorie groß. Endlich hat das Paar seinen eigenen Rückzugsraum, steht zusammen auf, geht gemeinsam ins Bett und verbringt so viel Zeit miteinander, wie es will.
Irgendwann jedoch fallen die ersten Macken des anderen auf. Die Klischees werden häufig Wirklichkeit und treiben den einen oder anderen in den Wahnsinn: Die Zahnpasta-Tube ist nicht zugedreht, im Waschbecken liegen lange Haare oder die schmutzige Kleidung landet nicht im Wäschekorb, sondern direkt daneben. Möglichkeiten, sich zu streiten, gibt es plötzlich zuhauf! An diesem Punkt entscheidet sich unter Umständen, ob die Beziehung eine Chance hat.
Probleme ansprechen, nicht verschweigen
Ist die Liebe groß genug, fällt es wahrscheinlich leichter, über solche Punkte hinwegzusehen. Trotzdem kommt es eventuell immer wieder zu Situationen, in denen Groll aufsteigt und man seinen Partner am liebsten in die Wüste schicken würde. Ist dies häufiger der Fall, lohnt es sich, sich Zeit für ein Gespräch zu nehmen und die Streitigkeiten auf den Tisch zu bringen.
Wichtig ist, dabei ruhig zu bleiben! Am besten ist eine Veränderung zu erreichen, indem der Verärgerte von seinen Gefühlen berichtet.
- Warum stört es ihn so sehr?
- Wie ließe sich das Problem leicht lösen?
- Zu welchen Schritten ist das Gegenüber bereit?
Wer sich regelmäßig austauscht, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das gemeinsame Leben Spaß macht und die Beziehung dauerhaft funktioniert.
Titelbild: © istock.com – Sergey Peterman
Textbild: © istock.com – valzhina
Klaus Peters
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