Ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbäume ist für uns heute undenkbar. Der Tannenbaum zum größten christlichen Fest hatte jedoch eine wechselhafte Geschichte.
Warum stellt man einen Weihnachtsbaum auf?
Kaum jemand stellt sich diese Frage noch. Die Tanne mit festlichem Schmuck und dekorativer Beleuchtung ist ein Weihnachtssymbol, wie der Weihnachtsmann oder das Christkind. Weihnachten und Weihnachtsbaum sind eine untrennbare Einheit.
Es macht Spaß, den Baum alljährlich anders zu dekorieren. Für die Kinder ist er Symbol für das großartige Fest mit den vielen Geschenken. Doch der Weihnachtsbaum ist auch das Symbol der großen friedlichen Feier der Familie, an dem allerdings sogar einander fremde Menschen zusammenfinden.
Für die Christen der evangelischen, katholischen Kirchen und vieler frei kirchlicher Gemeinden symbolisiert der immergrüne Baum das ewige Leben, das Christus den Menschen zurückgebracht hat.
In den Städten vieler Länder werden zu Weihnachten die Straßen festlich geschmückt und an zentralen Orten riesige glitzernde Tannenbäume aufgestellt. Dabei wurde die Tanne erst Jahrhunderte nach der Bildung der ersten christlichen Gemeinde zum Weihnachtsbrauch. Selbst dann war es noch ein weiter Weg bis der Weihnachtsbaum zum Allgemeingut, zu einem echten Weihnachtsbrauch wurde.
Der festliche Tannenbaum im Wandel der Zeiten
Symbolisierten Eschen und Eichen den Germanen Schutz und Stärke, so waren Tannen im Winter Bäume der Hoffnung. Die immergrüne Tanne stand für Lebenskraft. Tannenzweige sollten im Winter Dämonen vertreiben. Zur Zeit unseres heutigen Weihnachtsfestes wurde die Wintersonnenwende gefeiert. Es wurden große Feuer entzündet und die Behausungen mit Tannenzweigen geschmückt.
Lange Zeit feierten Christen weder am 24. Dezember Christi Geburt, noch stellten sie Nadelbäume auf. Über den Tag der Geburt von Christus gibt die Bibel keine genaue Auskunft und Tannen gab es in Israel nicht. Wie viele christliche Feiertage wurde das Weihnachtsfest als Geburtstag von Christus auf ein traditionelles Festdatum gelegt. Am 25. Dezember wurde im alten Rom das Fest des Sonnengottes gefeiert.
Erst im 15. Jahrhundert wurde der Tannenbaum in Verbindung mit Weihnachten gebracht: als Freiburger Bäcker Tannenbäume mit Naschwaren behängten. Erst langsam breitete sich der Brauch nach und nach während der folgenden Jahrhunderte in ganz Deutschland aus. Zwar schmückte eine Herzogin 1611 eine Tanne mit Kerzen, doch erst im 19. Jahrhundert wurden verbreitet Weihnachtsbäume aufgestellt.
Weihnachtsbaum – vom Privileg zum Volksbrauch
Anfangs war die geschmückte Weihnachtstanne begüterten Familien vorbehalten. Die Sitte fasste jedoch in allen Volksschichten Fuß und fand sogar den Weg nach Amerika. Frühere Weihnachtsbäume sind mit den heutigen nicht vergleichbar. Sie waren weniger prunkvoll und meist nur mit Lametta, Kerzen, etwas Gebäck und Nüssen geschmückt.
Moderne Fertigungsmethoden machten den Baumschmuck vielfältiger und billiger. Heute gibt es sogar jährliche Deko-Trends für Baumschmuck und Farben. Inzwischen kommen viele Weihnachtsbäume nicht mehr aus dem Wald, sondern sind einfache Kunsttannen.
Die Frage nach dem Grund, warum man einen Weihnachtsbaum aufstellt, lässt sich einheitlich gar nicht beantworten. Für die einen ist er ein christliches Symbol von Hoffnung und Ewigkeit, für die anderen eine tolle Weihnachtsdeko und weitere Leute wünschen sich einfach nur viel Glanz für das Familienfest. Auf jeden Fall sorgt er jedes Jahr für eine besinnliche Stimmung zu Weihnachten.
Fazit: Der schönste Brauch im Jahr
Das Weihnachtsfest ist wohl einer der schönsten Bräuche hierzulande. Was könnte einen solchen Höhepunkt im Jahr besser symbolisieren als ein Baum, der auch bei Schnee und Frost im frischen Grün erstrahlt. Der geschmückte, leuchtende Weihnachtsbaum steht für Hoffnung, Freude und friedliche Gemeinsamkeit.
Titelbild: ©iStock.com – Nelosa
Klaus Peters
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