Beim Hausbau oder der Wohnungsrenovierung werden Bauherren mit vielfältigen Fragen konfrontiert. Die Entscheidung für die richtigen Bodenbeläge ist jedoch eine besondere Herausforderung und will wohl überlegt sein – schließlich sind spätere Änderungen mit enormen Kosten und unnötigem Aufwand verbunden! Daher ist es ratsam, sich mit verschiedenen Möglichkeiten und Aspekten der Bodenwahl zu beschäftigen.
Welcher Boden für welchen Raum?
Zunächst einmal ist sich die Frage zu stellen, in welchen Raum der Bodenbelag gelegt werden soll. Unterschiedliche Räume müssen unterschiedlichen Belastungen standhalten. So wird die Diele nicht nur ständig begangen, sondern muss sich auch mit Schmutz, Feuchtigkeit sowie hohen Absätzen auseinandersetzen. Fliesen sind hier die beste Wahl. Wer sich für einen Hartholzboden entscheidet, muss ein recht schnelles Verwohnen mit Kratzern und Verfärbungen in Kauf nehmen. Laminat ist zwar kratzfester, quillt bei Feuchtigkeit jedoch gerne auf.
Wer auf die Holzoptik nicht verzichten mag, für den sind Fliesen in Holzoptik die perfekte Wahl. Immer häufiger findet man Holzböden auch in Küchen. Auch hier gilt: wer keinen sichtbar abgenutzten Boden möchte, entscheidet sich besser für die oft täuschend echte Fliesenvariante.
Komfortzonen versus Beanspruchungsbereiche
Der Boden ist maßgeblich für das Wohngefühl verantwortlich. Eine kalte Fliesenoptik wird heutzutage in den seltensten Fällen noch erwünscht. Holz vermittelt ein warmes, wohliges Gefühl, gerade wenn es lebendig mit Astlöchern und Rissen versehen ist. Große Landhausdielen, vor allem im Wohnzimmer, sind daher der Traum vieler Hausbauer. Doch nicht nur der Preis verwehrt häufig dieses Glück, auch das sehr aufwendige Verlegen und die Tatsache, dass die Dielen nicht jeder Beanspruchung standhalten, lässt Bauherren nach Alternativen suchen.
Laminat und Vinylböden sind eine preisgünstige Wahl, die normale Nutzung ohne Schäden tolerieren.
In den letzten Jahren haben aber auch Fliesenhersteller Produkte entwickelt, die von Holzböden kaum zu unterscheiden sind. Natürliche Rillen, Farbunregelmäßigkeiten und sogar Astlöcher werden perfekt nachgestellt. Durch die leicht raue Oberfläche entsteht selbst beim direkten Hautkontakt ein authentisches Holzgefühl.
Die Formate haben sich hinsichtlich der Breite ebenfalls Dielenböden oder auch Parkett angepasst, sodass im Wohnzimmer und anderen Räumen nicht auf den Landhauslook verzichtet werden muss.
Optische Vorzüge oder praktische Argumente?
Häufig wird den optischen Vorzügen Vorrang gegeben. Doch wer sich für den falschen Bodenbelag entscheidet, ärgert sich hinterher doppelt. Mühsam muss der verwohnte oder gar beschädigte Holzboden in der Diele oder im Bad dann entfernt und kostspielig ein neuer Belag verlegt werden.
Praktische Argumente sollten daher schwerer wiegen, auch wenn diese Entscheidung nicht immer ganz leicht fällt.
Im Kinderzimmer werden Holzfußböden viel zu sehr beansprucht. Laminat oder Vinyl sind zwar eine gute Wahl, mit einer noch höheren Robustheit punkten allerdings Fliesen. Diese wären blank verlegt jedoch eine Spur zu hart. Solange Kinder noch klein sind, kann über die Fliesen Teppich gelegt und dieser zu gegebener Zeit einfach entfernt werden. Dies macht gerade dann Sinn, wenn sich auch im Flur Fliesen befinden und zwischen den einzelnen Zimmern kein optischer Bruch entstehen soll.
Stil bewahren in jedem Zimmer
Bei der Fülle an Bodenbelägen ist es nicht einfach, die richtige Wahl zu treffen. Heute muss man zum Glück keine Kompromisse in Sachen Stil mehr eingehen. Holz ist in vielen Zimmern die erwünschte Optik für den Boden. Damit die Freude am Belag eine lange Zeit anhält, sind in Küche, Bad und Diele Fliesen mit Holzoptik eine preiswerte Alternative zu Echtholzböden. Und falls sich der Stil im Laufe der Jahre in eine komplett andere Richtung ändern sollte, müssen Sie sich keine Sorgen machen: auf Fliesen lassen sich einfach andere Bodenbeläge verlegen, da sie plan sind und nicht arbeiten.
Titelbild: ©istock – siamnugkhathut
Klaus Peters
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