Nicht jeder Gartenfreund hat einen grünen Daumen. Oftmals kommt es im Bereich Gartenpflege zu Irrungen und Wirrungen. Worauf Sie bei der idealen Gartenpflege achten sollten und welche weit verbreiteten Tipps Sie als Irrtümer abstempeln sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Maulwürfe als ein Dorn im Auge von Gartenbesitzern
Maulwürfe stören die Idylle eines gepflegten Gartens – ebenso Wühlmäuse. Die Tiere pflügen den Rasen um und zerstören mühevoll angelegte Blumenbeete in kürzester Zeit. Das ist ärgerlich. Doch wie Abhilfe schaffen? Gift ist verboten, stehen doch die Maulwürfe seit 1988 ganzjährig unter Naturschutz. Im Gartenfachmarkt tummeln sich daher innovative Geräte, welche Maulwürfe und Wühlmäuse aus dem heimischen Garten fernhalten sollen. Sie bringen den Boden zum Vibrieren, wirken anscheinend bis zu einem Umkreis von mehreren hundert Metern.
Der Erfolg dieser Geräte ist jedoch keineswegs erwiesen. Zwar werden die Tiere durch die Erschütterung der Erde erschreckt, jedoch gewöhnen sie sich an dieses Phänomen ziemlich schnell. Im Nu ist die Gartenpflege der letzen Wochen trotz Einsatz der Vibrationsmaschine dahin. Ebenfalls nutzlos sind spezielle Ultraschallgeräte und die Pflanze Kaiserkrone, der jahrelang nachgesagt wurde, sie würde Wühlmäuse verbannen.
Video: Schädlingsbekämpfung im Hobbygarten
Mythen in Bezug auf moosfreien Rasen: Eisendünger meiden
Kaum kommen die ersten Sonnenstrahlen durch dicke Wolkendecken, beginnt der Rasen zu sprießen. Glück hat, wer einen sauberen Rasen sein eigen nennen darf. Viele Rasenbesitzer haben aber mit einem Moosbefall zu kämpfen, der sich meist in den Wintermonaten angesetzt hat.
Vorsicht bei Eisendünger!
Im Baumarkt bekommen Sie häufig Eisendünger als Wundermittel gegen unerwünschtes Moos angepriesen. Doch Vorsicht: Der Dünger ist ein giftiges Pflanzenschutzmittel und ist mit besonderer Sorgfalt anzuwenden.
Tragen Sie beim Auftragen säurebeständige Handschuhe, einen Schutzanzug, eine Arbeitsbrille und eine Gesichtsmaske mit Atemschutz. Was sich zunächst abstrus anhört, ist notwendig. Und noch etwas: mit Eisendünger entferntes Moos muss als Sondermüll entsorgt werden. Besser ist es, das lästige Moos auf andere Art und Weise zu beseitigen. Vertikutieren Sie Ihren Rasen, düngen Sie rein organisch und massieren Sie Kompost ein.
Weit verbreitet: Minderwertige Blumen aus dem Baumarkt
Werbeprospekte verlocken, animieren zum Kaufen, sehr günstige Preise blenden die Verbraucher. Auch im Bereich von Heckenpflanzen ist dies nicht selten der Fall. In Baumärkte und Supermärkten werden Stiefmütterchen, Rosen, Geranien und mehr zu sensationellen Preisen verkauft. Leider stehen die Preise in keinem ausgewogenen Verhältnis zur Qualität der Gewächse. Schimmelpilze und verfaulte Wurzeln werden oftmals mitgeliefert.
Die Verbraucher bemerken den Schaden erst zu Hause, wenn sie die Pflanzen ins Beet gesetzt haben und auf blühende Schmuckstücke im Garten warten. Damit es gar nicht erst so weit kommt, achten Sie beim Kauf auf folgendes: Schauen Sie unter die Folie. Ist die Pflanze bereits vertrocknet? Dann lassen Sie besser die Finger davon.
Kaffee vertreibt Schnecken: ein Irrtum
Zu guter letzt ein weiterer Irrtum, der in der Liste der Mythen ganz weit oben steht. Kaffee schütz vor Schnecken – oder nicht? Viele Gartenbesitzer sprühen Pflanzen mit Kaffee ein, in der Annahme, diese so vor Schnecken zu bewahren. Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass Kaffee keine abwehrende Wirkung bei Schnecken hervorruft. Informieren Sie sich im Fachmarkt vor Ort, wie Sie Ihre Gartenpflege effektiv gestalten und trotzen Sie Mythen und Irrtümern. So haben Sie lange Freude an Ihrem Garten- ganz ohne lästige Schädlinge und überteuerte Gartengeräte, die heutzutage im Nu den Markt erobern.
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Bildquelle: shutterstock.com – michaeljung
Klaus Peters
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