In Deutschland arbeiten etwa 17 Millionen Menschen im Büro. Arbeitsmediziner haben die Ergonomie am Büroarbeitsplatz in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus gerückt. In Folge dessen sind die Anforderungen an gesunde Büroarbeitsplätze gestiegen, was den Arbeitnehmern zu gute kommt. Worauf sollte bei der Einrichtung eines Büroarbeitsplatzes geachtet werden?
Mehr Dynamik – Positionswechsel tut gut!
Zu langes Sitzen am Schreibtisch ist schädlich. Ständiges und zu langes, ruhiges Sitzen belastet die Venen und den Bewegungsapparat. Die Folge sind schwere Beine sowie Verspannungen und Schmerzen im Rücken- und Nackenbereich. Auch Bandscheibenvorfälle können auf einseitige Belastung und falsches Sitzen zurückgeführt werden.
Sport- und Arbeitsmediziner plädieren für einen regelmäßigen Wechsel zwischen sitzender und stehender Arbeitshaltung. Möglich wird dieser Positionswechsel durch höhenverstellbare Schreibtische. Die Erfahrungen an Arbeitsstätten, die bereits ein solches dynamisches System anwenden, sind durchweg positiv. Schreibtische die nicht höhenverstellbar sind, sollten zumindest mit einer Fußstütze ausgestattet werden, um ein entspanntes Sitzen durch vollflächig aufgestellte Füße zu ermöglichen. Zusätzlich sollten Bürostühle richtig eingestellt werden können.
Bürostühle mit individuell anpassbarer Rückenlehne vermeiden Druckschmerzen. Für mehr Muskelaktivität auf dem Bürostuhl sorgen dynamische Sitzhilfen. Im Handel sind verschiedene Varianten erhältlich. Sitzkissen mit zwei Luftkammern, welche die Luft zwischen den Kammern austauschen können, trainieren die Rückenmuskulatur ideal.
Video: Büroarbeitsplatz richtig einrichten
Produktiver, leistungsfähiger und motivierter durch die richtige Beleuchtung
Ganz besonders an einem Bildschirmarbeitsplatz sind die Augen einer enormen Belastung ausgesetzt. Schlechte Lichtverhältnisse rächen sich durch Kopfschmerzen, Konzentrationsverlust und Müdigkeit. Eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht wirkt sich positiv auf den Organismus aus und hilft dabei, Energie zu sparen. An trüben Tagen, in der Dämmerung oder im Winter ist eine künstliche Beleuchtung jedoch unverzichtbar.
Das Büro muss gleichmäßig ausgeleuchtet werden und der Helligkeitsunterschied von Schreibtisch zu Umgebung darf nicht zu groß sein, um die Augen nicht zu strapazieren. Die Blendung durch Sonnenlicht lässt sich durch Jalousien, Plissees, Rollos, etc. vermeiden. Reflexblendung auf Monitoren gilt es durch passende Beleuchtungssysteme zu unterbinden.
Eine mittlere Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux wird für Büroarbeitsplätze empfohlen. Ein LED-Lichtsystem mit warmweißer oder neutralweißer Lichtfarbe ist optimal.
Dicke Luft und Lärm im Büro?
Klimaanlagen werden nicht von jedem gut vertragen. Viele Menschen klagen über Zug und damit verbundene Verspannungen und andere Beschwerden. Es sollte also möglich sein, dass die Fenster je nach persönlicher Vorliebe geöffnet werden können. „Grüne Klimaanlagen“ hingegen schaden nicht. Pflanzen sprechen nicht nur das Auge an, sie filtern zudem die Büroluft und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Welche Pflanzen eignen sich für ein Büro? Es sollten anspruchslose Zimmerpflanzen sein, die es nicht übel nehmen, wenn das Wasser einmal knapp ist und die auch bei weniger guten Lichtverhältnissen gedeihen. Die folgenden Grünpflanzen sind pflegeleicht und bürotauglich:
- Banane
- Zimmerlinde
- Nestfarn
- Zyperngras und andere Grüngräser
Lärm macht krank und stört die Konzentration. Tipps die den Lärmschutz im Büro vereinfachenEs gibt eine ganze Reihe an . Laute Geräte wie zum Beispiel Matrixdrucker sollten entweder einen Schallschutz erhalten oder in separaten Räumen aufgestellt werden. Vorhänge, schallschluckende Fußböden und spezielle Wandelemente helfen bei der Geräuschminimierung. Aber auch Pflanzen sind dazu geeignet, Lärm zu reduzieren. Kleine grüne Oasen im Büro sind hübsch anzusehen, schaffen ein gutes Raumklima und dienen als natürliche Schalldämpfer.
Mitarbeiterpflege zahlt sich aus!
Sicher gibt es bereits genug Vorschriften, die Arbeitgeber hinsichtlich der Arbeitsplätze beachten müssen. Vieles lässt sich allerdings freiwillig ergänzen. Die finanzielle Belastung durch optimierte Arbeitsplätze wird durch gesündere und motiviertere Arbeitnehmer mehr als ausgeglichen.
Klaus Peters
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