Bienen haben in der Natur eine wichtige Funktion – nicht nur als Honiglieferanten. Durch das Bestäuben von Blüten sorgen sie maßgeblich dafür, dass sich bestimmte Pflanzen vermehren und zahlreiche Früchte überhaupt in ausreichender Menge geerntet werden können. Durch einige Maßnahmen im eigenen Garten kann jeder dazu beitragen, einer Abnahme der Bienenbestände entgegenzuwirken.
Die Bienenweide im eigenen Garten
Für alle, die den Garten bienenfreundlich gestalten wollen, gibt es einen wesentlichen Grundsatz: Es gilt vor allem, für die Bienen ein reichhaltiges und möglichst vielseitiges Futterangebot über viele Monate des Jahres hinweg zu schaffen. Denn neben Parasitenbefall und Krankheiten macht den kleinen fleißigen Insekten vielerorts auch ein Mangel an passenden Futterangeboten zu schaffen. Selbst in Gärten, wo man auf den ersten Blick reichlich Blüten erwarten würde, finden Bienen oft nicht ausreichend Futter. Der Grund: Viele Gärten werden primär unter ästhetischen Aspekten gestaltet. Dabei kommen oft blühende Pflanzen zum Einsatz, die zwar schön aussehen, aber zu wenig Nahrung für Bienen bieten. Das ist besonders schade, denn für einen bienenfreundlichen Garten braucht es im Prinzip keinen besonders großen Aufwand. Vielmehr lässt sich nahezu jeder Garten schon mit einigen wenigen Maßnahmen zu einer attraktiven und gern besuchten Bienenweide umgestalten.
Welche Blüten für welche Bienen?
Biene ist nicht gleich Biene. Und so wie es verschiedene Bienenarten gibt, haben die einzelnen Arten auch unterschiedliche Bedürfnisse, was ihre Ernährung angeht. Während die klassische Honigbiene sich bei der Nahrungssuche auf beinahe allen Blüten niederlässt, haben Wildbienen oft sehr spezielle Ansprüche. Um den Garten wirklich bienenfreundlich gestalten zu können, lohnt es sich deshalb, sich erst einmal Klarheit über die Art der zu bewirtenden Besucher zu verschaffen. Doch selbst wenn dies nicht eindeutig geklärt werden kann, gibt es zumindest einen wichtigen Tipp, der unbedingt beachtet werden sollte:
Für Bienen nutzlose Blüten sollten vermieden oder allenfalls zu einem sehr geringen Anteil im Garten vertreten sein. In erster Linie betrifft dies sogenannte „gefüllte Blüten„, die so gezüchtet worden sind, dass auch ihre Staubblätter Blütenblätter sind. Sie wirken oft besonders ansprechend und farbenprächtig, doch in ihnen finden die Bienen weder Pollen noch Nektar.
Ideal ist es zudem, wenn möglichst von den ersten frostfreien Spätwintertagen bis in den Herbst hinein immer irgendetwas blüht.
Einige empfehlenswerte Sorten für Blumenbeete sind zum Beispiel Akelei, Astern, Dahlien mit ungefüllten Blüten, Lupinenund wilde Malven.
Sieht gut aus und duftet gut – auch für Bienen: die Kräuterspirale
Eine für Mensch und Biene gleichermaßen attraktive Lösung ist ein Kräuterbeet. Besonders beliebt und außerdem dekorativ ist es in Form einer Kräuterspirale. Hier können verschiedene Küchen- und Gewürzkräuter wie beispielsweise Lavendel, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Thymian und Verbene angepflanzt werden. Sie duften gut und lassen sich in der Küche auf vielfältige Weise verwenden, haben aber gleichzeitig reichlich Blüten, an denen sich die Bienen laben können. Übrigens: Obstbäume und Sträucher wie:
- Brombeere
- Himbeere
- Johannisbeere
- Schlehe
- Stachelbeere oder
- ungefüllte Kletterrosen
..sind ebenfalls ein Paradies für Bienen. Dasselbe gilt auch für etliche Gemüsesorten wie etwa Ackerbohnen, Zwiebeln, Möhren oder Kürbisgewächse.
Video: Traumgarten für Bienen – BR Fernsehen
Win-Win-Situation für Mensch und Tier
Die angeführten Beispiele zeigen, dass es auch ohne umfassende Hintergrundwissen und mit relativ überschaubarem Aufwand möglich ist, den Garten bienenfreundlich zu gestalten. Die Mühe lohnt sich allemal, denn neben der ansehnlichen Blütenpracht im Garten beschert sie dem Gärtner oder der Gärtnerin ein gutes Gewissen und das Bewusstsein, eine Win-Win-Situation für Mensch und Tier geschaffen zu haben.
Titelbild: ©iStock – RugliG
Klaus Peters
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